Augustinerkloster in Weil der Stadt

Nachdem der Orden der Augustiner im Jahr 1294 die Erlaubnis des Klosters Hirsau, in Weil ein Kloster zu gründen, erhalten hatte, wurde 1295 der Grundstein der Klosteranlagen gelegt. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde der Bau vollendet, wobei 1492 die gotischen Maßwerkfenster mit Inschriften zur Ordensgeschichte in den Kreuzgang eingebaut wurden.

In Folge der gewissenhaften Durchführung des Totengedenken bei den Augustinern, war das Kloster bei den Bürgern als Grablege sehr beliebt. Das Gebäude besteht heute aus drei Flügel: dem Ostflügel, dem Nordflügel sowie dem Westflügel. Der Ostflügel beherbergte die Wohnräume des Priors und den Speisesaal, mit einer als Stuckrelief ausgeführten Inschrift "Du hast unser Herz mit deiner Liebe berührt". Der Nordflügel diente als Schlafsaal und im Westflügel waren Gästezimmer untergebracht. Über 50 Jahre lang kämpfte das Kloster gegen die Ansiedlung der Kapuziner, da die Stadt mit dem mehrheitlich protestantischen Umfeld für zwei Bettelordensniederlassungen zu klein erschien.1812 wurde das Kloster nach dem Ende des Alten Reiches und der damit verbundenen Mediatisierung und Säkularisation aufgehoben.

Das Augustinerkloster war ursprünglich eine vierflüglige Anlage – dabei bildete die Augustinerkirche den Südflügel. Diese Kirche wurde mit der Aufhebung des Klosters im Jahr 1812 abgebrochen. Heute beherbergt der Westflügel das Stadtarchiv, im Ostflügel ist das katholische Pfarramt untergebracht. Die Obergeschosse dienen als Vereinsräumlichkeiten, auch das bekannte Weiler Jugendhaus hat hier seinen Platz.

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