Tag des offenen Denkmals 2017
Das Motto 2017 "Macht und Pracht" wurde vor allem in der Kernstadt von Weil der Stadt umgesetzt, aber auch in Merklingen gibt es Zeichen davon.
Hans-Joachim Dvorak sammelte morgens und mittags jeweils über 30 Interessierte vor der Festhalle in Merklingen ein, um ihnen zu zeigen, warum Merklingen schon früh reich war – da bekommen unbeachtete Büsche im Würmtal auf einmal eine Bedeutung.

Dietmar Spreer hielt Gottesdienstbesucher in der Brenzkirche und erklärte unter dem Gesichtspunkt „Macht und Pracht“, warum sich die evangelischen Bürger einen herausragenden Baumeister der Zeit als Architekten für ihre neugotische Kirche holten, mittags wurde die Führung von Jutta Klein ebenfalls vor 25 Interessierten noch einmal mit anderen Schwerpunkten wiederholt.

Vor dem Storchenturm war Bürgergardist Emmo Emminghaus in seiner Uniform in eine Diskussion über Vorderlader vertieft, im Storchenturm, dem Vereinsdomizil der Bürgergarde, warteten die Bürgergardistinnen Helga Sigel und Ingrid Ohngemach auf Besucher und Kaffeegäste.
Nachtwächter Manfred Nittel zeigte im Roten Turm seine neuen Folterinstrumente – auch ein Beweis, wie die Macht früher durchgesetzt wurde.
Vor dem ehemaligen Augustinerkloster, wo sich Stadtarchivar Lothar Sigloch mit Jutta Breitling und Eva Götz vorbereiteten, warteten schon die ersten Neugierigen, um das Stadtarchiv mit der Extra-Ausstellung zum Augustinerkloster und Zugang zum Kreuzgang und dem katholischen Pfarramt zu besuchen.
Auch in der katholischen Kirche St. Peter und Paul drängelten sich gleich die Besucher im Altarraum, um den Kirchenschatz zu bestaunen. Dr. Heribert Sautter zeigte mit Kurzvorträgen zu der Vielfalt des Schatzes und den Hintergründen den Besuchern die Bedeutung des Schatzes in seiner ganzen Pracht.
Auf dem Weg zum Turm begegneten einem dann glänzende Augen – zum einen wegen der Aussicht auf dem Turmkranz, zum anderen wegen der „Eisernen Lady“, der historischen Turmuhr von 1656, die von Türmer Willi Bothner mit seinen Helfern wieder zum Leben erweckt wurde.
Einer der Helfer – Nachtwächter und ehemaliger Wassermeister – Gerd Diebold war völlig überwältigt vom Ansturm (über 75 Besucher), der zu seiner Führung „Wetterfahnen und Stechschilder“ an das Judentor kam.

Selbst für erfahrene, historisch begeisterte Weil der Städter mit neuen Erkenntnissen bereichernd, waren die Kurzführungen in der Spitalkapelle, die gemeinsam von Kunsthistorikerin Sandra Vollmann und dem Theologen Dr. Ralf-Dieter Krüger erarbeitet und vorgetragen wurden.