Keplerstadt

Stadtgeschichte

Weil der Stadt - eine Stadt mit Geschichte

Ein Blick zurück: frei und selbstbewusst

Gründung und Namensgebung

Anno 1075 wird das alamannische Dorf Wile (von römisch "villa" = Gutshof) erstmals urkundlich erwähnt. Zur Römerzeit bereits ein wichtiger Handelsplatz, entfaltete sich Weil unter der Herrschaft des Klosters Hirsau und der Grafen von Calw zum mittelalterlichen Dorf, das im 13. Jahrhundert eine rasche Entwicklung zum befestigten Stadtwesen erfuhr.

Weil als freie Reichsstadt

Unter dem Stauferkaiser Friedrich II. erhielt Weil der Stadt zwischen 1223 und 1242 das Stadtrecht. 1275 erhebt König Rudolf I. von Habsburg Weil zur freien Reichsstadt. Als solche war Weil direkt dem Kaiser unterstellt und baute zusammen mit den süddeutschen Reichsstädten seine Machtstellung gegenüber den Landesfürsten weiter aus. Nach der Niederlage 1388 bei Döffingen mussten diese Bestrebungen auf die Verteidigung der eigenen Unabhängigkeit beschränkt werden.

Über 500 Jahre lang bewahrte sich die kleine Stadtrepublik "zu Weil, der Stadt" dann ihre Unabhängigkeit, die sie selbstbewusst in ihrem Wappen durch den Reichsadler und das Hoheitszeichen S.P.Q.R. (Senat und Volk von Rom) dokumentierte, trotz der ständigen Bedrohung durch das Herzogtum Württemberg, den umgebenden mächtigen Nachbarn.

1492 begann der Umbau der romanischen Basilika zur imposanten spätgotischen Hallenkirche St. Peter und Paul, die im Jahr 1519 endgültig fertiggestellt wurde. Der Machtkampf zwischen Patriziat und Zünften erreichte den Gipfel in den religionspolitischen Auseinandersetzungen der Reformation und Gegenreformation, in denen sich die katholische Konfession durchsetzte.

Stadtbrand und Verlust der Reichsfreiheit

Am 18. Oktober 1648, in den letzten Tagen des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Stadt in Folge eines verheerenden Brandes in Schutt und Asche gelegt. Große Teile der Altstadt wurden zerstört.

Durch Napoleon verlor die Stadt, wie alle freien Reichsstädte, ihre Reichsfreiheit: 1802 wurde Weil württembergisch und 1808 dem Oberamt Leonberg unterstellt. Noch heute sind die Wehranlagen (Stadtmauer mit Wehrtürmen), die Stadtkirche, der Marktplatz und zahlreiche andere Baudenkmale beredte Zeugen einer stolzen Vergangenheit.

Gemeindereform

Weil der Stadt - wie der Name der Stadt seit 1862 offiziell lautet - vereinigt sich in der Gemeinde- und Landkreisreform (1972 bis 1975) mit Merklingen, das seinerseits schon zum 1. Dezember 1971 Hausen eingemeindet hatte, zum 1. Juli 1972 zur neuen Stadt Weil der Stadt und wird dem Landkreis Böblingen zugeordnet. Schafhausen wird zum 1. August 1973 und Münklingen zum 1. Januar 1975 eingegliedert.

Logo der Region Stuttgart Logo der Heckengäu Natur Nah Die ehemalige freie Reichsstadt Weil der Stadt mit den Stadtteilen Merklingen,
Schafhausen, Münklingen und Hausen liegt ca. 30 km westlich von Stuttgart im
idyllischen Heckengäu und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!