Keplerstadt

Zeittafel

Zeittafel zur Stadtgeschichte

Die Freie Reichsstadt Weil (1272-1802)

Von der Reformation bis zum Stadtbrand (1522-1648)

1522 Beginn der Reformation: Billicanus (Theobald Gerlach), ein Freund von Brenz, als Prediger in Weil.
1523 Brenz feiert seine Primiz in Weil.
1526 Starke lutherische Partei in der Stadt.
1529 Weil steht auf dem zweiten Reichstag zu Speyer auf katholischer Seite.
1530 Pflanzung der großen Linde auf dem Kirchplatz.
1532 Ersterwähnung des neuen Rathauses.
1533 Auftreten von Wiedertäufern.
1533/34 St. Peters Lagerbuch und ältestes Spitallagerbuch.
1534 Die Rückkehr des protestantischen Herzogs Ulrich aus der Verbannung führt zu katholischer Gegenbewegung in Weil.
1537 Errichtung des oberen Marktbrunnens mit Kürasser (Wappner).
1538 Kaiser Karl V. verleiht der Stadt ein Weggeld als Lohn für Religionstreue.
1539 Erst Erwähnung der Wendelinskapelle. Nach der Inkorporation des Klosters Hirsau sperrt Württemberg die Einkünfte der Geistlichen in Weil.
1541 Kreistag der schwäbischen Reichsstädte in Weil.
1545 ff. Die Stadt versucht das fast vakante Augustinerkloster in Besitz zu nehmen.
1546 Im "Schmalkaldischen Krieg" sind circa 12.000 württembergische Flüchtlinge in der Stadt.
1548 Annahme des Augsburger Interims.
um 1550 Die Pfründen an St. Peter und Paul sind bis auf zwei Geistliche erloschen. Die Stadt lehnt Herzog Christophs Wunsch nach einem evangelischen Prediger in Weil ab.
1553 Der katholische Pfarrer "beweibt" sich mit Zustimmung der Stadt.
1556/58 Der Astronom Philipp Imbser wohnt in Weil und baut eine astronomische Uhr.
1558 Ersterwähnung einer Apotheke.
1561 Ersterwähnung eines Scharfrichters.
1569/78 Bürgermeister Sebald Kepler (Großvater des Astronomen).
1571 Johannes Kepler wird geboren (27. Dezember).
 
Der Jurist Joh. Bapt. Fickler widmet eine gegenreformatorische Schrift seiner Heimatstadt Weil.
1573 Fickler versucht die Gegenreformation in Gang zu setzen.
1576 Kepler zieht mit seinen Eltern nach Leonberg.
1580/92 Tolerante Zeit unter Bürgermeister Kepler.
1581/84 Pestepidemien: der Bevölkerungsschwund führt zur Aufnahme evangelischer Bürger und deren wirtschaftlicher Überlegenheit.
1591/92 Kepler besucht zweimal seine Geburtsstadt.
1593 Bevölkerung: 2/3 Katholiken - 1/3 Evangelische. Erste Kaiserliche Kommission: zwar Sieg der Katholiken, aber Duldung der Evangelischen.
1597 Zweite Kaiserliche Kommission: Durchführung der Gegenreformation.
Den Evangelischen wird das Bürgerrecht entzogen. Folge: wirtschaftlicher Boykott Weils durch Württemberg und Baden bis 1604.
1601 Dritte Kaiserliche Kommission: Weitere Verschärfung. Folge: Abwanderung evangelischer Bürger.
1603 Unterer Marktbrunnen errichtet (Baumeister Decker).
1608/16 Wiederaufnahme des Wirtschaftsboykotts führt zu zunehmender Verarmung der Stadt.
1611 Renaissance-Sakramentshaus in St. Peter und Paul und älteste erhaltene Glocke.
1613 Hinrichtung des Goldschmieds Holzinger wegen Falschmünzerei.
1614 Keplers Mutter Katharina wird in Leonberg als Hexe verklagt. Beginn des siebenjährigen Prozesses.
1615 Erster Hexenprozess in Weil. Vierte Kaiserliche Kommission.
Bürgermeister Werenwag betreibt Zeughandel im Verlagssystem.
1617 Jesuitenmission in der Stadt.
1626/29 32 Hinrichtungen von Hexen, darunter die Frau des Bürgermeisters
und des Stadtschreibers.
1628 Kommissare des Bischofs von Speyer zwingen alle Evangelischen
zum Glaubenswechsel.
1630 Tod Keplers in Regensburg.
1632 Die Schweden besetzen die Stadt.
1633 Folge: erster evangel. Gottesdienst in der Augustinerkirche: paritätisches Verhältnis der Konfessionen und Schutzbund mit Württemberg.
1634 Kaiserliche Truppen besetzen die Stadt nach der Schlacht bei Nördlingen: Ende der Parität.
1635 Pestepidemie mit 621 Toten . Fünfte Kaiserliche Kommission hebt den Schutzbund auf.
1640 Gründung des Kapuzinerklosters St. Felix.
1648 Verheerender Stadtbrand (18./20. Oktober) nach Beschuss durch
französische Truppen unter Duc de Varenne. Erneuerung des Schutzbundes mit Württemberg (bis 1665).

Logo der Region Stuttgart Logo der Heckengäu Natur Nah Die ehemalige freie Reichsstadt Weil der Stadt mit den Stadtteilen Merklingen,
Schafhausen, Münklingen und Hausen liegt ca. 30 km westlich von Stuttgart im
idyllischen Heckengäu und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!