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Stadtmauer wird für 2 Millionen Euro saniert


Info-Stadtmauer Referenten Gemeinsam haben alle Beteiligten einen Masterplan ausgearbeitet. Der sieht zwischen 2015 und 2021 drei Bauabschnitte vor, mit Gesamtkosten von rund 2 Millionen Euro. Zuschüsse wurden bereits bei fünf verschiedenen Stellen beantragt. Bisher wurde punktuell repariert, wo es gerade am nötigsten war. Die Flickschusterei soll nun ein Ende haben. „Die Stadtmauer macht uns aus, und sie ist enorm wichtig für den Tourismus“, sagte Susanne Widmaier. Obendrein sei die Stadt auch immer in der Haftung, wenn als Folge brüchigen Mauerwerks etwas passiere.
 
Welche Arten Schäden sind zu finden? Wo steht die Mauer sicher? Wo werden statische Mängel festgestellt? Was erwartet das Denkmalschutzamt? Am Anfang standen Fragen über Fragen, die von Fachleuten Stück für Stück abgearbeitet wurden. Das Ergebnis brachte vor allem dringenden Handlungsbedarf an dem Mauerabschnitt zwischen dem Roten Turm und dem Storchenturm zu Tage. Dort neigt sich die Stadtmauer fast einen Meter nach außen. Das sei der einzige Abschnitt, den er als instabil einstufen musste, berichtete Statiker Johann Grau. Die gute Nachricht: Knapp 95 Prozent der Stadtmauer sind in stabilem Zustand, labil nur an vereinzelten Stellen.
 
Trotzdem ist der Schadenskatalog umfangreich. Till Läpple von der beauftragten Fachfirma nannte eine ganze Reihe von Beispielen. Das Fugennetz ist defekt, Wasserschäden deutlich erkennbar, Pflanzenwurzeln lockern das Gefüge des Bauwerks, Durchrisse in der kompletten Höhe sind zu sehen ebenso wie Strukturschäden bei Durchbrüchen. Um alle Details genau festzuhalten, ist die Stadtmauer ganz genau unter die Lupe genommen worden und der Zustand minutiös dokumentiert, wie Projektleiter Herbert Heiser vom Bauamt Weil der Stadt zu berichten wusste.
 
Bauhistoriker Michael Herrmann hat die Voruntersuchungen begleitet und dabei die Geschichte der Stadtmauer, die in unterschiedlichen Abschnitten zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen errichtet wurde, beleuchtet. Zum Beispiel erwies sich nach der berühmten Schlacht von Döffingen der Schutz als unzureichend. Danach könne man zahlreiche Bautätigkeiten feststellen. Durch verschieden Bauweisen und kunsthistorische Stile lassen sich Abschnitte wie auch Türme und Tore bestimmten Zeiten zuordnen.
 
Wie es nun konkret weitergeht, beantworteten Susanne Widmaier und Herbert Heiser. Wenn machbar, sollen noch vor den Sommerferien dringende Kernbohrungen am Abschnitt zwischen dem Roten und dem Storchenturm vorgenommen werden. Dann kann die genaue Vorgehensweise bei der Sanierung festgelegt werden. Weil das der Teil der Stadtmauer mit der höchsten Priorität ist, wird das auch Bauabschnitt 1 sein, mit dem Abschnitt am Franzosenhaus. Insgesamt sind dafür 817.000 Euro veranschlagt. Die Bauabschnitte 2 und 3 folgen in den Jahren 2018 bis 2021 und liegen am Brühlweg, direkt an der Spitalbrücke und an verschiedenen anderen Stellen in der Stadt. Mehr als 900.000 Euro werden die Maßnahmen voraussichtlich kosten.
 
Seit seinem Amtsantritt im November 2012 hat Bürgermeister Thilo Schreiber die Stadtmauer immer im Blick gehabt. Susanne Widmaier erinnert sich: „Einer seiner ersten Aufträge an mich galt der Stadtmauer. Ihm war es wichtig, in einer kompletten Übersicht sehen zu können, wo Handlungsbedarf jetzt oder später besteht.“
 
Info-Stadtmauer Zuhörer Vor etwa einem Jahr nahm das Projekt „Masterplan Stadtmauer“ Fahrt auf. Mit an Bord sind von Anfang an einige historisch interessierte und versierte Weiler Bürger, der Heimatverein, verschiedene Gemeinderäte und städtische Mitarbeiter. Ihnen allen dankte Susanne Widmaier im Rahmen der Infoveranstaltung.
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Redakteur / Urheber
Pressebüro Schiel

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