Gemeinsam mit den Gemeinderäten, Ordnungsamtsleiter Thomas Besser, Bauamtsleiter Arnd Jocher, Roland Bauer von den technischen Diensten und Marianne Maier, der Vorsitzenden des Arbeitskreises Asyl, machte sich die Erste Beigeordnete Susanne Widmaier ein Bild über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen zu den Flüchtlingsunterbringungen in Merklingen und Weil der Stadt.
Fruchtkasten in Merklingen

In Merklingen wurde zuerst der ehemalige Fruchtkasten in der Luisenstraße besichtigt. Hier sollen in der städtischen Anschlussunterbringung in der Zukunft 45 – 70 Flüchtlinge untergebracht werden. Momentan wird das denkmalgeschützte Haus komplett saniert, in vier Wohnungen für 5-6 Personen und zwölf Zimmer für Mehrfachbelegung mit Gemeinschaftsräumen und Sammelnasszellen unterteilt. Die Arbeiten gehen gut voran, die ersten Flüchtlinge können voraussichtlich im Januar einziehen. Die Räume im Dachgeschoss werden wahrscheinlich im Februar fertig.

Einen Tag zuvor bestand für die direkten Angrenzer die Möglichkeit, sich ein Bild von den Arbeiten im Haus zu machen. „Wichtig ist uns, dass die Nachbarn informiert sind, Ängste abgebaut werden und die Anwohner bei Schwierigkeiten einen Ansprechpartner haben“, erklärte die Erste Beigeordnete. Daher stellte sich die städtische Flüchtlingsbeauftragte, Tamara Ipp, bereits den Nachbarn vor.

„Bei der Sanierung haben wir auf Erfahrungen aus bisherigen Unterkünften aus Weil der Stadt und Umgebung zurückgegriffen“, so Thomas Besser. So werden z.B. in den Nasszellen und Küchen Wannen eingebaut, die mögliches auslaufendes Wasser auffangen. Und die Herde bekommen eine Abschaltung nach wenigen Minuten. „Um Feuchtigkeit im denkmalgeschützten Gebäude zu vermeiden, haben wir daran gedacht, eine automatische Belüftungsanlage einzubauen, damit kein Schimmel entsteht – auch wenn der ein oder andere nicht regelmäßig lüftet“, ergänzt Roland Bauer, der als Projektleiter die Sanierung leitet.
Es wurde bereits auch an eine Nutzung nach dem Flüchtlingszustrom gedacht, so können aus den Einzelzimmern mit wenigen Umbauarbeiten wieder Wohneinheiten hergestellt und das Gebäude für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden.
Containeranlage in Weil der Stadt

Im Anschluss an die Besichtigung im „Kasten“ wurde gemeinsam mit den Gemeinderäten die landkreiseigene Containeranlage in der Josef-Beyerle-Straße im Industriegebiet Weil der Stadt besichtigt. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaftsunterkunft, in der die Flüchtlinge maximal 12 bis 24 Monate untergebracht werden sollen. Auch hier finden letzte Arbeiten statt, damit bis zu

80 Personen noch in diesem Jahr einziehen können. Diese Behelfsunterkunft wurde in 2-3 Monaten bezugsfertig aufgebaut. Ein langer Flur trennt 30 Container in der Mitte. Im Eingangsbereich liegen die einzelnen Zimmer, die voraussichtlich mit drei Betten belegt werden, in der Mitte ein Gemeinschaftsraum und zwei Küchen sowie die Nasszellen für Damen und Herren. Alle Räume sind aus vorgefertigten Elementen entstanden. Alle Anwesenden waren mit Arnd Jocher einer Meinung: „Diese Anlage stellt keinerlei Luxus dar, bietet aber allemal mehr Komfort und mehr Privatsphäre als eine Turnhalle oder Zelte“.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass diese große Herausforderung nur in enger und guter Zusammenarbeit zwischen Stadt, Landkreis und Ehrenamtlichen gemeistert werden kann. Im Zentrum stehen dabei ein gutes Miteinander und eine gelingende Integration.