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Landkreis Böblingen baut Containeranlage in der Jahnstraße
23.02.2016
Die Größe der künftigen Containeranlage ist vergleichbar mit der in der Josef-Beyerle-Straße. Sie wird Platz für etwa 100 Flüchtlinge bieten. „Die direkten Nachbarn sind natürlich nicht ganz so begeistert“, so Susanne Widmaier. Schließlich hätten sie in ihre Sportanlagen einiges investiert. Aber: „Irgendwann sind die Container auch wieder verschwunden.“ Es sei der Stadt von Anfang an wichtig gewesen, hier kein massives Gebäude zu bauen, sondern gemeinsam mit dem Landkreis Übergangslösungen im kleineren Stil zu finden.
Sobald die Flüchtlingsunterkunft in der Jahnstraße bezugsfertig ist, werden dem Landkreis Böblingen in Weil der Stadt insgesamt 330 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. 100 am neuen Standort, 105 in der Joseph-Beyerle-Straße, 45 in der Hindenburgstraße und nochmals 80 im Blannentalhof in Merklingen, wo aktuell ebenfalls die Vorbereitungen für eine Containeranlage getroffen werden.
Auch wenn damit die Stadt Weil der Stadt dem Landkreis für die nächsten Monate genügend Raum für Flüchtlinge in der vorläufigen Unterbringung zur Verfügung stellt, wird das Thema Anschluss-Unterbringung Weil der Stadt als verantwortliche Behörde weiterhin beschäftigen. 49 Menschen leben zur Zeit in einem Gebäude in der Benzstraße, weitere 21 sind in vier Wohnungen verteilt. „Wir suchen auch weiterhin nach Wohnungen“, so Widmaier. „Als Mieter tritt die Stadt auf, das bietet Sicherheit für den Vermieter.“
Außerdem wurde der Kasten in Merklingen für rund 1 Million Euro rundum saniert. Dort werden voraussichtlich im April die ersten Bewohner einziehen. Platz ist für 45 bis 70 Personen. „Je nachdem wie eng man die vier Wohnungen und zwölf Einzelzimmer belegt.“ Eine weitere Anschlussunterkunft – ein Gebäude, keine Container – baut die Stadt im Jahr 2016 auf dem Grundstück Benzstraße 5. Dort können 80 bis 100 Menschen ein Zuhause finden.
„Für uns spielt es keine Rolle, ob die Flüchtlinge in Unterkünften des Landkreises oder der Stadt untergebracht sind“, sagt Marianne Maier vom Arbeitskreis Asyl. „Wir helfen, wo wir können.“ Rund 150 Freiwillige Helfer verzeichnen die Stammmitglieder des Arbeitskreises inzwischen. Davon sind etwa 60 bereits im Einsatz als Paten, oder packen bei anderen Aufgaben mit an. „Wir bekommen ganz viel positive Rückmeldung für unsere Arbeit“, so Maier. Als absoluter Renner entpuppte sich der „Treffpunkt International“, ein zweiwöchiges, lockeres Treffen von Bürgern und Flüchtlingen im evangelischen Gemeindehaus in der Poststraße.
Mit der Zusammenarbeit von Landratsamt, Stadt Weil der Stadt und dem Arbeitskreis Asyl zeigten sich alle am Tisch sehr zufrieden. „Das funktioniert wirklich großartig und der Landkreis nimmt die Sorgen der Bürger ebenso ernst wie wir“, so Susanne Widmaier. Was ebenfalls sehr zu einer recht entspannten Lage beitrage, sei die personelle Aufstockung im Rathaus. „Wir bekommen ab April eine Integrationsbeauftragte, die als Schnittstelle zwischen Landkreis, Stadt und Arbeitskreis fungiert. Dazu haben wir noch einen Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) und Tamara Ipp mit ihrer Halbtagsstelle.“
Christine Strienz, Pressebüro Schiel