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Beteiligung am kreisweiten Sirenenkonzept


Im Nachgang zu den schrecklichen Ereignissen im Ahrtal und im südlichen Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 haben sich das Landratsamt Böblingen und die Kreiskommunen auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Um die Gefahrenabwehr und den Bevölkerungsschutz zu analysieren, mögliche Risiken zu identifizieren und gemeinsame Strategien zu entwickeln, wurde bereits eine Projektgruppe gebildet, die das weitere Vorgehen koordiniert.

Weil die zeitgemäße Warnung und Information der Bevölkerung unabhängig von dem jeweiligen Schadensereignis eine Schlüsselrolle spielen wird, soll schon im Vorgriff auf die Ergebnisse der Risikoanalyse ein Sirenenkonzept erstellt werden. Mehrheitlich bei zwei Enthaltung hat der Gemeinderat daher beschlossen, dass sich die Stadt Weil der Stadt an der Erarbeitung eines kreisweiten Sirenenkonzepts beteiligt.

Früher wurden die Sirenen als Einrichtungen des Zivilschutzes durch den Bund beschafft und einheitlich in allen Städten installiert. Mit dem Ende des Kalten Krieges hatte sich der Bund zum Ende des vergangenen Jahrhunderts aus der Finanzierung zurückgezogen. Seitdem ist ein kontinuierlicher Abbau der Sirenenstruktur erfolgt. In Weil der Stadt gibt es derzeit keine funktionierende Sirene mehr.

„Ein Warnsystem ist besonders dann zielführend, wenn es auf übergeordneter Ebene initiiert und koordiniert wird. Leider gibt es bei Bund oder Land derzeit keine Bestrebungen, selbst aktiv zu werden und Sirenen für die Kommunen beziehungsweise die Bevölkerung zu beschaffen und zu installieren. Das vor der letzten Bundestagswahl aufgesetzte Sirenenförderprogramm des Bundes reicht nicht einmal im Ansatz für eine bundesweit flächendeckende Warn- und Kommunikationsstruktur.“, bedauert Bürgermeister Christian Walter. Um bei der Planung, Installation und Auslöseschwelle wenigstens im Landkreis einheitlich vorzugehen, sei die gemeinsame Projektgruppe zu begrüßen, ergänzt Erster Beigeordneter Jürgen Katz. „Auch mit Blick auf die Bündelung der Fachkompetenz freuen wir uns über das Landkreis-Projekt.“, so Katz weiter.

Die Kreisverwaltung beauftragt derzeit einen Fachplaner, der zunächst die erforderliche Anzahl und möglichen Standortparameter für die Sirenen ermitteln wird. Nach einer ersten groben Schätzung muss mit bis zu 200 Sirenenanlagen gerechnet werden. Die tatsächlich notwendige Sirenenzahl bemisst sich nach einer Reihe von Parametern wie der Umgebungslautstärke oder der umgebenden Gebäudestruktur. Während der Landkreis die Planungskosten übernimmt, werden die Beschaffungskosten für die Sirenen später den Kommunen in Rechnung gestellt. In der Gemeinderatssitzung wurde die Verwaltung daher auch beauftragt, die notwendigen Finanzmittel für die kommenden Haushaltsjahre einzustellen. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie der noch ungewissen Zahl der benötigten Sirenen gibt es derzeit noch keine seröse Kostenschätzung.

Aufgrund der nur geringen Anzahl von Fachplanern in diesem Bereich und der bereits jetzt erkennbaren Lieferengpässe der bundesweit wenigen zertifizierten Sirenenhersteller, kann selbst bei optimalem Projektverlauf erst 2024, eher 2025, mit der Inbetriebnahme der ersten Sirenen gerechnet werden. Umso wichtiger sei ein kreisweit koordiniertes und zügiges Handeln, um auch durch ein entsprechend skaliertes Projekt einen zusätzlichen Anreiz für Fachplaner und Sirenenhersteller zu setzen, erklärte Sebastian Leib, der als Leiter des Sachgebiets Katastrophenschutz beim Landratsamt Böblingen das Projekt in der Sitzung vorstellte.

Katastrophenschutz ist immer auch Selbstschutz. Tipps zur Vorsorge und zum Verhalten für verschiedene Notsituationen hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hier zusammengestellt.

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Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Weil der Stadt

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