Für jede Entscheidung gibt es gute Gründe. Beim Kauf eines älteren Hauses profitiert der Neubesitzer vor allem von bestehenden Strukturen. Im gesamten Umfeld sind die Bauarbeiten abgeschlossen, die Gärten sind angelegt und das Leben in der Nachbarschaft hat sich eingespielt. Es ist Ruhe im Viertel eingekehrt, das 20 Jahre davor vielleicht noch eine einzige große Baustelle war. Auch die Nahversorgung ist häufig in der näheren Umgebung bereits vorhanden. Der Nachteil: Häufig gibt es aufgrund der baulichen Gegebenheiten im Haus weniger Gestaltungsraum als bei einem Neubau und es müssen Kompromisse in Bezug auf das Aussehen und die Funktionalität gemacht werden.
Anders beim Neubau. Hier ist der Bauherr offener bei der Planung und kann seinen "Lebenstraum" so verwirklichen, wie er sich das vorstellt. Grenzen setzen nur der Bebauungsplan und vielleicht der eigene Geldbeutel. Allerdings: Rund um das eigene Haus wird in einem typischen Neubaugebiet ebenfalls gebaut. Es gibt Baustellen mit entsprechenden Lärm- und Staubimmissionen und bis um die Häuser ansehnliche grüne Gärten entstehen, vergeht oftmals noch längere Zeit.
Beim modernen Wohnbau nimmt inzwischen die Baubiologie eine zentrale Stellung ein. Der Zusammenhang zwischen unserer Wohnumwelt und unserer Gesundheit ist unbestritten. Gesundheitliche Risiken lassen sich beim Hausbau weitgehend vermeiden durch sorgfältige Auswahl eines Bauplatzes ohne Industrie und Verkehrsbelastungen, durch Verwendung von baubiologisch günstigen Baustoffen und durch Verwendung von schadstofffreien Materialien beim Innenausbau.
Ebenso wichtig ist, sich intensiv mit der Gebäudeplanung zu befassen. Schließlich gehört der Bau eines Hauses meist zu den einmaligen Dingen des Lebens. Ein ungünstiger Grundriss, zu wenige oder zu kleine Zimmer vermindern schnell die Wohnqualität. Eine von Beginn an umsichtige Planung ist Grundvoraussetzung für wirtschaftliches und kostengünstiges Bauen. Dabei sollte auch bedacht werden, dass sich die Anforderungen an das Wohnumfeld mit zunehmendem Alter verändern und die Wohnung deshalb von Anfang an möglichst barrierefrei geplant werden.
Wer heute ein Haus baut, sollte künftige Entwicklungen der Energiepreise im Blick haben. Auch wenn präzise Vorhersagen kaum möglich sind: Die Zeiten der preiswerten Heizenergie sind vorbei. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn über die Art der Heizung, und die Qualität der Fenster oder der Dämmung entschieden wird. So ist die heute eingebaute Heizung voraussichtlich bis zum Jahr 2035 in Betrieb. Da werden falsche Entscheidungen "auf lange Sicht" richtig teuer.
Bauwillige können die kostenlose, neutrale und unabhängige Erstberatung der Energieagentur des Landkreises Böblingen nutzen. Ratsuchende Bürgerinnen und Bürger erhalten im Landratsamt Böblingen nach vorheriger Terminvereinbarung eine erste Grobeinschätzung der zu empfehlenden Sanierungsmaßnahmen, zur Nutzung erneuerbarer Energien und zu möglichen Förderprogrammen für Bauvorhaben oder für geplante Sanierungsmaßnahmen.
Weiterführende Informationen
Stadtbauamt - Bauverwaltung
Stadtbauamt - Planungsgrundlagen
Stadtbauamt - Karten und Geoinformationen