Baubeschluss für den Neubau der Grundschule
Städtische Mitteilungen Weil der Stadt
Wichtiger Meilenstein beim Projekt "Schulcampus Jahnstraße"
Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 30. April mit übergroßer Mehrheit den Baubeschluss für den Neubau der Grundschule Weil der Stadt gefasst. „Jetzt wird es ernst“, fasste Bürgermeister Christian Walter den Beschluss in der Sitzung zusammen. Der Neubau der Grundschule ist der erste Bauabschnitt des Projekts Schulcampus Jahnstraße.
Die Grundschule der Heinrich-Steinhöwel-Schule (HSS) wird neu gebaut. Geplant ist ein voll unterkellertes Gebäude mit 16 Klassenzimmern sowie zusätzlichen Räumen, zum Beispiel für Sprachförderung, Vorbereitungsklassen oder Kunst. Rund 275 Schüler sollen dort unterrichtet werden.
Kern des pädagogischen Schulkonzepts ist eine gemeinsame Mitte auf jeder Etage, die zum Lernen, Spielen und Aufenthalt genutzt werden kann.
Im Keller des Gebäudes soll neben der Haustechnik auch Platz für ein städtisches Archiv sein. Die Unterkellerung des Gebäudes war auch in der Gemeinderatssitzung ein Thema. Schließlich liegt der Schulcampus im Überschwemmungsgebiet der Würm. Aber: Bei der Planung werden die Vorschriften für Extremhochwasser berücksichtigt. Geplant ist beispielsweise, dass das Untergeschoss mit wasserdichtem Beton ausgebildet wird. Dies wird auch als „Weiße Wanne“ bezeichnet. Damit können Feuchtigkeitsschäden im Untergeschoss ausgeschlossen werden.
Dank Photovoltaik-Anlagen und einer Wärmepumpe wird das Gebäude übers Jahr gesehen mehr Energie erzeugen, als für Heizung, Warmwasser oder Beleuchtung benötigt wird. Auch beim Bau wird auf die Nachhaltigkeit geachtet: Der Gebäude wird überwiegend in Holzbauweise errichtet. Darüber hinaus werden verschiedene zertifizierte Nachhaltigkeitsstandards eingehalten.
„Wir gehen davon aus, dass wir im Juli 2025 mit dem Neubau beginnen können“, erklärt Erster Beigeordneter Jürgen Katz. „Bis dahin muss über ein Ausschreibungsverfahren ein Generalunternehmer beauftragt werden – bei Projekten dieser Größenordnung ein komplexes Verfahren“, so Katz.
Bauarbeiten dürfte es in der Jahnstraße trotzdem noch in diesem Jahr geben: Für das Baufeld müssen Teile der alten Grundschule zurückgebaut werden. Im Südflügel werden drei eingeschossige Räume abgerissen. Um diese auszugleichen, wird die bestehende Containerschule versetzt und aufgestockt. Die Spielgeräte im Baufeld werden auf die Grünfläche zwischen Realschule und Gemeinschaftsschule verlegt.
Die Kosten für den Neubau der Grundschule, inklusive Archiv im Keller, liegen laut aktueller Berechnung bei 17,4 Mio. Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau und die Containerlösung.
Um den städtischen Haushalt zu entlasten, kommen verschiedene Förderprogramme in Frage. Die Stadtverwaltung rechnet mit Bundesmitteln aus der Ganztagsausbauförderung in Höhe von 4,2 Mio. Euro. Zusätzlich wird eine Bundesförderung aus dem Programm „Klimafreundlicher Neubau“ ebenso geprüft wie die Schulbauförderung des Landes. Die genaue Höhe des städtischen Anteils steht also noch nicht fest.
„Das wird ein sehr teures, aber auch ein sehr tolles Projekt“, betonte Bürgermeister Christian Walter in der Sitzung. Wegen der hohen Kosten, aber auch wegen der Bedeutung für die Stadt, bezeichnet er das Projekt Schulcampus als Jahrhundertprojekt.
Den Grundsatzbeschluss für den Schulcampus Jahnstraße hat der Gemeinderat im September 2021 gefasst. Alle am bestehenden Schulstandort in der Jahnstraße vorhandenen Schularten werden neu gebaut. Der Neubau der Grundschule, der Gemeinschaftsschule, des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) und der Realschule soll bis 2036 realisiert werden.
Eine Grundsatzentscheidung über die langfristige bauliche Entwicklung des Johannes-Kepler-Gymnasiums steht noch aus.
Da die weiteren Bauabschnitte jedoch zeitlich noch nicht absehbar sind, wird die neue Grundschule als voll funktionsfähiges autarkes Gebäude geplant.