Kapuzinerkloster ("Klösterle")

Unter dem Einfluss des Betellordens, der von 1640 bis 1810 46 Kapuzinerklöster im schwäbischen Raum unterhielt, lebten die Brüder 30 Jahre lang in einfachen Holzhäusern und praktizierten ein Leben ohne Privatbesitz. Zu ihren Haupttätigkeiten gehörten Seelsorge, Predigt, Beichte, Armenfürsorge, Krankenpflege sowie die Teilnahme an Volksmissionen und Seelsorge.

1702 wurde das Kloster um eine Kirche erweitert, die 1715 geweiht wurde. Im Obergeschoss des Klosters befand sich die Krankenstation, im Nordflügel das Refektorium, Schlaf- und Gästezimmer. Das Inventar wurde im Laufe der Zeit entfernt, aber die alte Klosterpforte mit einem Sprechgitter und die vorhandenen Sgraffitofresken zeugen noch von der geschichtsträchtigen Vergangenheit des Klosters.

Leider war die Klosterzeit nicht von langer Dauer, denn 1810 wurde das Kloster aufgelöst und die Güter an Privatleute verkauft. Dies geschah im Zuge großer politischer und gesellschaftlicher Veränderungen, die zur Auflösung vieler Klöster führten. Damit endete die Ära des Klosters als geistliche und soziale Institution in der Stadt.

Bei einer Renovierung wurde ein Dachreiter aufgesetzt, der das innere Erscheinungsbild des Klosters etwas veränderte. Im Jahr 2009 konnte das Klösterle dank der Initiative des Fördervereins Weil des Stadts zurückerworben und anschließend umfassend saniert werden. Seit 2012 finden in den restaurierten Mauern regelmäßig Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt, die die historische Klosteranlage mit neuem Leben füllen.

Adresse

Klösterle

Historisches Gebäude, Bauwerk +1 Weitere

Weil der Stadt

Kapuzinerberg 11