Fairer Handel ist keine deutsche Erfindung! In unserer Partnerstadt Bra ist die Fairhandelskooperative LiberoMondo ansässig.

Während der Reise einer Weiler Delegation ergab sich die Gelegenheit, das Pendant zu unserem Eine-Welt-Laden in Bra zu besuchen. Der LiberoMondo-Laden in der Altstadt von Bra bietet ein abwechslungsreiches Sortiment an Kunsthandwerk aus aller Welt an. Besonders interessant für die Besucher waren jedoch die zahlreichen typisch italienischen Lebensmittel aus fairen Zutaten. Von Schokoladentrüffel über Taralli bis hin zum fairen Pesto war alles zu finden.

Am nächsten Tag ergab sich für einen Teil der Reisegruppe die Gelegenheit, hinter die Kulissen bei LiberoMondo zu schauen. Geschäftsführer Luca Gioelli empfing uns im Büro- und Lagergebäude von LiberoMondo. Während der eindrucksvollen Führung durch die Hochregallager mit fairen Rohstoffen ergab sich Gelegenheit zum Gespräch über den fairen Handel.

LiberoMondo importiert von weltweiten Produzenten Kaffee- und Kakaobohnen, Zucker, Mangos und vieles mehr. Die Rohstoffe werden zum Teil an Produzenten weiterverkauft, zum Teil aber auch direkt von LiberoMondo weiterverarbeitet. Dabei versucht LiberoMondo gezielt, faire Rohstoffe in lokale Rezepte zu integrieren. Zum Teil sei dabei viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, schmunzelte Gioelli, wenn es zum Beispiel darum ging, den original italienischen Pannettone mit fairen Mangosstückchen zu backen. Das Ergebnis sei jedoch überzeugend gewesen.

Interessanter Weise hat LiberoMondo zum Teil die selben Bezugsquellen wie die deutschen Fairhandelskooperativen. Mangos würden zum Beispiel von PREDA auf den Philippinen importiert, so Gioelli. PREDA ist eine Organisation um Pater Shay Cullen, die sich stark für Kinderrechte auf den Philippinen einsetzt. Stolz erzählte Gioelli, dass Pater Shay Cullen vor einigen Jahren persönlich Gast bei LiberoMondo in Bra war.

Auch einige italienische Sozialkooperationen oder Anti-Mafia-Organisationen wie Libera Terra zählen zu den Handelspartnern von LiberoMondo.

Eindrucksvoll an LiberoMondo ist besonders die Tatsache, dass man sich nicht nur für soziale Gerechtigkeit auf der Südhalbkugel einsetzt. Vielmehr ist es LiberoMondo ein Anliegen, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Mitarbeiter aus sozial benachteiligten Verhältnissen kommt. Menschen mit Einschränkungen, mit Drogen- oder Gefängnis-Vergangenheit erhalten hier die Möglichkeit, in die Arbeitswelt einzusteigen. Auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Redaktion

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