Im zeitigen Frühjahr blitzen erste farbige Blütenköpfe auf den „Natur nah dran“-Flächen hervor. Frühlingsboten wie Blaustern, Krokus und Winterling erfreuen nicht nur das menschliche Auge, sondern bieten ein wichtiges Nahrungsangebot für Insekten. Denn einige Wildbienen sind schon früh im Jahr unterwegs und haben Schwierigkeiten, Nektar und Pollen zu finden, weil nur wenige Pflanzen zu dieser Zeit blühen. Die Farbtupfer tun den Flächen gut:

Nach der Umgestaltung im September sahen die Flächen in den letzten Monaten noch karg aus. In Weil der Stadt wurden mit Unterstützung des NABU fünf Grünflächen naturnah umgestaltet, sodass sie sich schrittweise zu Lebensräumen für Insekten und andere Tiere entwickeln.

 

Wildbiene des Jahres 2024 ist früh im Jahr unterwegs

Zu den ersten Brummern, die man im Frühjahr beobachten kann, gehören Hummeln, genauer gesagt junge Hummelköniginnen. Sie sind bereits bei Temperaturen zwischen zwei und sechs Grad auf der Suche nach einem Nistquartier, um ein neues Volk zu gründen. Auch Mauerbienen und Holzbienen gehören zu den summenden Frühstartern. So zum Beispiel die Blauschwarze Holzbiene, die „Wildbiene des Jahres“ 2024. Die Weibchen der Blauschwarzen Holzbiene zählen mit zwei bis drei Zentimetern zu den größten Wildbienen in Deutschland und fallen durch ihre bläulich glänzenden Flügel auf.

 

Frühblüher sind optisch und ökologisch wertvoll

Beim Blütenbesuch sind die geflügelten Frühstarter nicht sehr wählerisch. Während manche Wildbienen sich auf ganz bestimmte heimische Pflanzen spezialisiert haben, sind im Vorfrühling nur sogenannte „Generalisten“ unterwegs, die von unterschiedlichen Pflanzenfamilien Pollen sammeln. Deshalb kommen auf „Natur nah dran“-Flächen neben heimischen Arten, wie Blaustern und Hohlem Lerchensporn, auch Krokus, Winterling und Traubenhyazinthe zum Einsatz. Diese wurden vor mehreren hundert Jahren durch den Menschen in Deutschland eingeführt, gelten mittlerweile aber als etabliert und bereichern neben heimischen Wildpflanzen das Nahrungsangebot für Insekten im Frühjahr. Sie haben einen hohen ökologischen Nutzen und sind nicht mit invasiven Arten zu verwechseln.

Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ des NABU und des Umweltministeriums Baden-Württemberg unterstützt Kommunen dabei, mit Wildpflanzen öffentliche Grünflächen insektenfreundlich umzugestalten. Dabei kommen heimische und regionaltypische Wildpflanzen zum Einsatz und die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs werden in der Pflege der naturnahen Flächen geschult.

Weil der Stadt hat 2023 eine Förderung im Projekt „Natur nah dran“ erhalten, um folgende öffentliche Grünflächen in wertvolle Biotope umzuwandeln: Grünflächen entlang der Paul-Reusch-Straße in Weil der Stadt, zwei Flächen rund um die Kirchenburg Merklingen, eine Fläche auf dem Schulhof der Würmtalschule in Merklingen, Erholungsbereich rund um den Münklinger See sowie der Treppenaufgang zur Hausener Kirche. Das Projekt läuft noch bis zum Sommer.

Redaktion

Stadt Weil der Stadt