Marktplatz voller E-Fahrzeuge

Fairtrade

CarSharing Weil der Stadt und CarSharing Renningen ergänzen ihre Fahrzeugflotte mit acht Elektro-Fahrzeugen

Im Rahmen des Förderprogrammes „Modellregion für nachhaltige Mobilität“ des Verbands Region Stuttgart konnte der Verein Ökostadt Renningen e.V. acht Elektro-Fahrzeuge neu beschaffen und fünf Ladestationen einrichten – eine davon in Weil der Stadt am neuen Standort des E-Fahrzeugs in der Schießrainstraße. Dafür wurde – mit einstimmigem Beschluss im Weiler Gemeinderat – ein städtischer Parkplatz zur Verfügung gestellt.
 
Die komplette Elektro-Flotte, bestehend aus vier Renault Zoés, drei eSmarts und einem Renaut eKangoo, wurde auf dem Weiler Marktplatz im Beisein von Dr. Nicola Schelling, Regionaldirektorin des Verbandes Region Stuttgart, Susanne Widmaier, Erste Beigeordnete Weil der Stadt, Jochen Breutner-Menschik, Vorsitzender der Ökostadt Renningen e.V. und Jürgen Raimann, Vereinsvorsitzender der Weiler CarSharing-Gruppe, vorgestellt.
 
Für Widmaier ein besonderer Termin, beschäftigt man sich bei der Stadt innerhalb der Innenstadtoffensive momentan intensiv mit Verkehr, Fahrzeugen und der Parkplatzsituation im Weiler Altstadtkern. Studien haben gezeigt, dass 6-10 Autos durch ein CarSharing-Auto ersetzt werden können und durch die gemeinsame Nutzung auch weniger Anwohner-Parkplätze nötig werden – ein Aspekt, der beim Verkehrskonzept und der attraktiveren Gestaltung und Belebung der Innenstadt eine große Rolle spielt. Neben diesen verkehrstechnischen Problemen spielt natürlich auch der Umweltschutz – gerade bei den E-Autos – eine wichtige Rolle, Weil der Stadt will mit nachhaltigen Aktionen auch seiner Bezeichnung „Fair-Trade-Stadt“ gerecht werden. Und auch die ökonomischen Aspekte (Herstellung, Wertverlust) spielen – gerade im Schwäbischen – eine große Rolle. So waren schon Überlegungen, einen städtischen Dienstwagen durch ein E-Fahrzeug zu ersetzen am mehr als 2,5fachen Preis des E-Fahrzeuges gescheitert. Mit dem Vereinsvorsitzenden Raimann wurden aber bereits weitere Gespräche vereinbart, wie vielleicht auch die Stadt das CarSharing-Angebot nutzen kann.
 
Raimann betonte, wie gut die E-Mobilität mit CarSharing zusammenpasst. Werden doch gerade im CarSharing hauptsächlich kleine Strecken vor Ort gefahren. Und für den Familienurlaub mit einer längeren Fahrt steht dann beim Verein Ökostadt Renningen e.V. auch ein „normales“ Verbrennungsfahrzeug im Fahrzeugpool bereit. Diese stehen in Weil der Stadt in der Hindenburgstraße und der Franz-Hammer-Straße.
 
Dr. Schelling hob in ihrer Rede hervor, dass der Verband Region Stuttgart innerhalb des Förderprogrammes 100 Mio. Fördergelder für Autos und Ladestationen vergeben wurden, da gerade auch Stuttgart vor großen Herausforderungen im Bereich Verkehr steht (Feinstaubbelastung, Stau, etc.). Man arbeitet daran, dass sich E-Fahrzeuge, auch für Unternehmen als Dienstfahrzeuge, weiter durchsetzen, auch indem sie künftig längere Strecken bewältigen können. Das Projekt Renningen/Weil der Stadt hob sie als besonderes Vorzeigeprojekt hervor, da hier der kleinste Anbieter mit größtem Engagement zu finden ist, dieser über einen ausgewogenen Fahrzeugpool verfügt und Kunden innerhalb dieses Pools auch gleich in Berührung mit E-Fahrzeugen kommen. Damit werden Barrieren abgebaut, denn die einfache Nutzung von E-Fahrzeugen und die tollen Autos mit ihrer geräuschlosen Beschleunigung überzeugen. Sie dankte für eine sehr gute Zusammenarbeit in dem 3,5jährigen Projekt.
 
Zum Schluss unterlegte Breutner-Menschick die Aussagen noch mit Zahlen: 200.000,- Euro wurden hier in Autos, Ladestationen und ein Zugangssystem investiert, 23 Fahrzeuge umfasst der Fahrzeugpool inzwischen, davon 8 elektrisch betriebene, das sind 35%.
35% der Fahrten werden auch schon mit E-Fahrzeugen gemacht, allerdings erst 28% der Kilometer. Auch er betonte, dass bereits in der Stadtplanung an E-Fahrzeuge gedacht werden muss. Dies griff Widmaier auf und schilderte, dass im neuen Wohngebiet Blockweg bereits durch einen Bauträger Grundstücke mit Gebäuden angeboten werden, bei denen Photovoltaik und Leasingvertrag für ein E-Auto inklusive sind.
 
Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese zukunftsfähigen Projekte – CarSharing, E-Mobilität und deren Integration bereits in baulichen Planungen – noch weitere Nachahmung und „Mitmacher“ in Weil der Stadt verdient.

Redaktion

Stadt Weil der Stadt