Schulcampus Jahnstraße: Sicherung des Schulstandorts

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In der Gemeinderatssitzung am 28. September 2021 fasste der Gemeinderat einmütig einen wegweisenden Beschluss für die Schulentwicklung in Weil der Stadt: Nämlich mit einem Zeithorizont von rund 15 Jahren am bisherigen Schulstandort an der Jahnstraße einen Schulcampus mit allen dort bereits vorhandenen Schularten neu zu bauen. Dieser Grundsatzbeschluss zum Schulcampus Jahnstraße sei der Startschuss für ein Jahrzehntprojekt, betrachte man die Kosten sogar für ein Jahrhundertprojekt, erklärte Bürgermeister Christian Walter.

Solide Vorbereitung der Planung

Der Einstieg in dieses Jahrhundertprojekt für die Stadt war eine sogenannte Bedarfsanalyse (die Planung der Planung), die sämtliche Rahmenbedingungen für die künftige städtebauliche und architektonische Planung festschreibt. Auf Basis der pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulen wurden in enger Abstimmung mit den Schulleitungen die erforderlichen Raumkapazitäten und -konstellationen erhoben und zusammengeführt. Maßstab für das jetzt erstellte Raumprogramm und die angepeilten Baustandards waren neben den geltenden Kriterien der Schulhausbauförderung auch bereits die Kriterien für nachhaltiges Bauen, um dem immer wichtiger werdenden Ziel einer Klimaneutralität Rechnung zu tragen.

Kosten

Ziel der Bedarfsplanung war in erster Linie auch der Blick auf die Wirtschaftlichkeit eines derart bedeutenden Projektes für die Stadt. So wurde in einem ersten Schritt geprüft, ob denn für die vorhandenen Gebäudestrukturen aller Schulen nicht eine Sanierung die kostengünstigere Lösung wäre. Diese Prüfung ergab jedoch aus verschiedenen Gründen eine klare Wirtschaftlichkeit für die Neubauvariante. Für einen Neubau sprechen einerseits technische Gründe, zum Beispiel aufgrund der mangelnden statischen Eignung der Gebäude für Aufstockungen oder energetische Sanierungen. Andererseits sind die Grundrisse oft ungeeignet für die aktuellen Schul- und Lernformen. Das jetzt veranschlagte Gesamtbudget für den angedachten ersten Bauabschnitt, nämlich Grund- und Gesamtschule, SBBZ und Realschule beläuft sich auf rund 51,8 Mio. Euro und soll in einem Realisierungszeitraum von ca. acht bis neun Jahren umgesetzt werden. Aufgrund von Geldern aus der Schulbauförderung und Förderungen für energieeffizientes Bauen geht die Stadtverwaltung davon aus, ungefähr die Hälfte dieser Summe selbst tragen zu müssen. Dies bedeutet, dass über den geplanten Zeitraum jährlich rund 3 Millionen Euro zusätzlich für das Projekt investiert werden müssen. Trotz der enormen Belastung für den städtischen Haushalt sei dies aus Verwaltungssicht machbar, so Bürgermeister Christian Walter.

Nächste Schritte

Der nächste Schritt wird sein, dass auf Basis eines EU-weiten Vergabeverfahrens die Architekten und Fachplaner für die Realisierung gesucht werden. Erst durch diese Planergruppe werden dann die „echten“ Entwürfe für den neuen Schulcampus erstellt, da die in der Bedarfsanalyse (Phase 0) erstellten Zeichnungen lediglich städtebauliche Machbarkeiten nachweisen und Systemskizzen für die Vorgaben zu eigentlichen Planung darstellen. „Dieses Vergabeverfahren wird sich, durch die notwendige Einhaltung von vorgegeben Fristen aus dem Vergaberecht, bis ins nächste Frühjahr ziehen. Erste belastbare Planungen für die neue Schullandschaft an der Jahnstraße werden somit frühestens in einem Jahr vorliegen“, erklärte Erster Beigeordneter Jürgen Katz.

Eine Grundsatzentscheidung über das Johannes-Kepler-Gymnasium ist damit nicht verbunden. Die Stadt investiert dort aktuell 2,6 Millionen Euro in neue Fachräume und Klassenzimmer, um den Standort für die nächsten Jahre fit zu machen.

Redaktion

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